B31-Spatenstich: Bündnis fordert Turbo-Ausbau

Friedrichshafen sz Seit einem halben Jahrhundert ist die Bundesstraße im Gespräch, seit 30 Jahren wird geplant und gekämpft, seit sechs Jahren liegt der Planfeststellungsbeschluss vor. Jjetzt fällt tatsächlich der Startschuss.

Am Montag, 24. November, um 13.30 Uhr feiert Friedrichshafen auf dem Trassenabschnitt bei Sparbruck den offiziellen Spatenstich für den Ausbau der B31-neu.

Ende Juli hatte Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) angekündigt, dass der Bund das nötige Geld für die 119,5 Millionen Euro teure Weiterführung der B31 zwischen Friedrichshafen und Immenstaad zur Verfügung stellt – wobei die Stadt Friedrichshafen die Kosten für die Verlängerung des Waggershauser Tunnels in Höhe von 22,3 Millionen Euro übernimmt. Nun hat das Regierungspräsidium Tübingen den Termin für den Spatenstich bestätigt, das teilte die Stadt am Montag auf Anfrage der Schwäbischen Zeitung mit. Kurz zuvor hatte Rolf Schilpp, Sprecher des überparteilichen Bündnisses „Pro B31-neu“, das historische Datum per E-Mail bekannt gegeben.

Dobrindt selbst wird am 24. November nicht zum Spaten greifen, als Vertreterin des Verkehrsministeriums wird laut Stadt die Staatssekretärin Dorothee Bär erwartet. Ebenfalls angesagt haben sich der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann und Regierungspräsident Hermann Stampfer. Aber auch Lothar Riebsamen wird sich den Termin auf keinen Fall entgehen lassen: „Ich freue mich nach wie vor über alle Maßen und begrüße, dass der Spatenstich noch in diesem Jahr erfolgt“, betonte der CDU-Bundestagsabgeordnete gegenüber der SZ. „Ein Spaten, der in die Erde sticht, hat etwas Praktisches.“ Apropos praktisch: Die Ausschreibungen würden laufen, sodass im Frühling die Bagger anrücken könnten.

Der genaue Ablauf des Spatenstichs, zu dem alle Bürger und besonders die Anlieger eingeladen sind, werde derzeit erarbeitet, ist der Pressemitteilung der Stadt zu entnehmen. Welche Überlegungen es gibt, steht in der E-Mail Rolf Schilpps, die einen Schriftverkehr mit Oberbürgermeister Andreas Brand enthält: „Wir überlegen, ob wir per Hauswurfsendung an die Haushalte entlang der alten B31 (Maybach-Platz, Albrechtstraße, Zeppelinstraße) eine Einladung zum Spatenstich verteilen“, schreibt das Stadtoberhaupt unter anderem an seine Mitstreiter vom Bündnis „Pro B31“. Das koste zwar schätzungsweise 1000 Euro Porto, unterstütze aber das Vorhaben, eine starke Kulisse zu schaffen, die deutlich mache, „dass dies ein Projekt der Bevölkerung und für die Menschen in Friedrichshafen ist“. Zudem soll Brand zufolge mit Transparenten gedankt und unter anderem für den Start der Straßen-Planung für Immenstaad, Hagnau und Meersburg geworben werden.

Zwei Jahre schneller

Für „Pro B31“ ist der Startschuss natürlich ein Erfolg. Rolf Schilpp, Bündnissprecher, begrüßte den frühen Termin im Gespräch mit der SZ ausdrücklich. Jetzt wollen er und seine Mitstreiter sich darauf konzentrieren, den Bau der Trasse zu beschleunigen: „Übliche Dankesworte helfen jetzt nicht. Jeder Tag, den die Umgehung früher fertig ist, entlastet Mensch und Umwelt“, so Schilpp. Sein Ziel sei daher, den Bau nicht erst 2020, wie offiziell geplant, fertigzustellen, sondern bereits 2018. Erreicht werden solle das durch eine „optimierte Ablaufplanung“, so Schilpp per Mail an OB Brand.

Nadelöhr Hagnau steht an

Offiziell, also per Pressemitteilung, erklärt der OB: „Unser Dank geht nach Stuttgart und nach Berlin, an alle, die am gemeinsamen Gelingen erfolgreich mitgearbeitet haben. Der Baubeginn an der 7,2 Kilometer langen Umfahrung wird die Häfler Innenstadt wirksam entlasten. Dennoch: Nach dem Spatenstich ist vor dem Spatenstich. Das Nadelöhr Hagnau muss ebenfalls gelöst werden. Sonst verlagert sich der Stau nur nach Westen.“