FRIEDRICHSHAFEN

Start für den Bau der B 31-Umgehung von Friedrichshafen

 

 

Friedrichshafen -  Mit einem symbolischen Spatenstich will Winfried Hermann, baden-württembergischer Verkehrsminister, am Montag, 24. November, die Bauarbeiten für die Umgehung bis nach Immenstaad freigeben. Mit rund 110 Millionen Euro werden die Kosten für die neue Straße beziffert.

 

1.    Wann wird die West-Umgehung von Friedrichshafen fertig sein?Nach dem aktuellen Stand soll der Verkehr auf der neuen Umgehung Ende 2020 um Friedrichshafen rollen können. Bis dahin werden nach den Angaben des Verkehrsministeriums des Landes für die rund sieben Kilometer lange Strecke rund 110 Millionen Euro verbaut sein.

2.    Was wird für den Lärmschutz der Menschen getan? Insgesamt sind über mehr als drei Kilometer Länge Lärmschutzwälle/-wände vorgesehen. Wälle sind beim Hof Höfen, bei Spaltenstein, bei Schnetzenhausen (hier auch beim Sportplatz) und bei Sparbruck vorgesehen. Sofern bei einzelnen Gebäuden dennoch die Grenzwerte überschritten werden, sind Lärmschutzfenster vorgesehen.

3.     Was wird im Rahmen des Projekts für den Naturschutz getan?Unter anderem soll es folgende Ausgleichsmaßnahmen für den Straßenbau geben: Die Fischbacher Senke soll aufgewertet und die Auenstrukturen entlang der Brunnisach verbessert werden. Und im Walddistrikt Buchschach wird eine 50 Meter breite Grünbrücke als Querungshilfe für Tiere gebaut.

4.    Sind schon alle notwendigen Grundstücke gekauft worden? Bis jetzt sind nur 70 Prozent der für den Straßenbau erforderlichen Grundstücke gekauft worden. Der weitere Erwerb von Grundstücken erfolge entsprechend dem Baufortschritt. Verhandlungen mit den Grundstückseigentümern seien bereits angelaufen, teilt das Verkehrsministerium auf Anfrage des SÜDKURIER mit.

5.    Mit welchen Besonderheiten müssen sich die Ingenieure beschäftigen?Schlüsselbauwerke sind der 700 Meter lange Tunnel bei Waggershausen und die Brücke im Zuge der Bahnstrecke zwischen Markdorf und Friedrichshafen. Bei den Gründungen der Bauwerke müssen die wechselnden Untergrundverhältnisse berücksichtigt werden.

6.    Wo wird es Auffahrten zur neuen Umgehung geben? Zwei Knotenpunkte sind geplant, einer nahe Schnetzenhausen und einer nahe Efrizweiler: Die „Ohren“ der Auf- und Abfahrten haben jeweils eine Fläche von rund 14 400 Quadratmetern, bei einem Durchmesser von rund 100 Metern.

7.     Wie schnell können die Arbeiten für einzelne Gewerke vergeben werden? Da der Großteil der Gewerke des Straßenbaus europaweit ausgeschrieben werden muss, ist von einem Zeitraum von mindestens vier bis sechs Monaten pro Vergabeeinheit auszugehen. Die Vorbereitung der Ausschreibungen hat bereits begonnen.

8.    Baut das Land Baden-Württemberg die Umgehung selber? Nein, das Land lässt bauen: Die Abwicklung und Durchführung der Baumaßnahme wird vom Land an die Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH (DEGES) übertragen.

9.    Wie wird die Verkehrsbelastung zukünftig aussehen? Für die Umgehung Friedrichshafen sind für das Jahr 2020 bis zu rund 36 000 Kraftfahrzeuge je 24 Stunden prognostiziert. Je nach Verwirklichungsgrad weiterer Maßnahmen im Zusammenhang mit der B 31 am nördlichen Bodenseeufer wird die Verkehrsbelastung auf bis zu rund 55 000 Kraftfahrzeuge je 24 Stunden ansteigen.

10. Was sagt OB Andreas Brand zum Spatenstich? „Wir freuen uns, dass das stetige Einfordern und Nachfassen jetzt Früchte getragen hat. Der 24. November ist ein guter Tag für die lärm- und abgasgeplagten Bürger von Friedrichshafen. Die Umfahrung bringt eine enorme Entlastung für die Bürgerinnen und Bürger von Durchgangsverkehr und den mit Verkehr verbundenen Immissionen, sie bedingt zugleich auch Verbesserungen für die Wirtschaft, den Tourismus und für die Messe und viele andere.“

11.  Kann jeder Bürger zum Spatenstich kommen? Ja, die Stadt lädt sogar ausdrücklich zu einem Bürgerfest am Montag, 24. November, ab 13.30 Uhr ein. Treffpunkt ist beim Anschluss Schnetzenhausen auf dem Trassenstück bei Sparbruck. Unmittelbar und in der näheren Umgebung wird es rund 200 Parkplätze geben. Auch Stellplätze für Fahrräder wurden geschaffen. Kalkuliert haben die Verantwortlichen mit bis zu 400 Besuchern. Um für jedes Wetter gewappnet zu sein, wird ein 15 mal 30 Meter großes Zelt aufgebaut, in das rund 400 Menschen passen sollen. Das Zelt ist bestuhlt. Und zu essen und trinken wird es auch etwas geben.