FRIEDRICHSHAFEN

 

Spatenstich für B 31-neu am 24. November

 

Friedrichshafen -  Nun ist es offiziell und vom Regierungspräsidium bestätigt: Der Spatenstich für die B 31-neu in Friedrichshafen wird am Montag, 24. November, um 13.30 Uhr zwischen Sparbruck und Schnetzenhausen stattfinden. Quer durch alle Fraktionen des Friedrichshafener Gemeinderates sowie in der Wirtschaft ist diese Nachricht mit Freude vernommen worden.

 

Noch vor einem halben Jahr hätte wohl keiner davon zu träumen gewagt, doch nun können die Häfler damit beginnen, die Tage zu zählen. In genau 27 Tagen, am Montag, 24. November, wird der Spatenstich für den Bau der B 31-neu hochoffiziell begangen – und damit die unendliche Geschichte um die Umgehungsstraße endlich ein Ende beziehungsweise endlich einen Anfang finden. Seit 1963 wird die Straße geplant (siehe Chronik) und fast keiner glaubte mehr daran, dass jemals das noch fehlende Geld aus Berlin fließen werde. Ende Juli 2014 kam die erlösende Nachricht aus der Bundeshauptstadt, dass die Finanzmittel freigegeben seien – doch Termine gab es noch nicht.

 

Gestern, genau um 12.30 Uhr, trudelte dann eine E-Mail in der Friedrichshafener SÜDKURIER-Redaktion ein: Es gibt einen Termin für den Spatenstich. Ganz ungewollt hatte Rolf Schilpp, Sprecher des „Bündnis B31 FN“ die Bombe platzen lassen, kurze Zeit später bestätigte Andrea Gärtner, Pressesprecherin der Stadt Friedrichshafen den Termin, den man auch als historisch bezeichnen kann.

 

Alle Bürgerinnen und Bürger zum Spatenstich eingeladen

 

„Die Bürger warten schon lange auf eine Entlastung vom Verkehr, der auf der jetzigen B 31 mitten durch die Stadt rollt. Deshalb freue ich mich über den Spatenstich. Das ist ein wichtiger Schritt“, sagt Oberbürgermeister Andreas Brand in einer ersten Stellungnahme. Er betont, dass alle Bürgerinnen und Bürger zum Spatenstich eingeladen sind. Brand weiter: „Jetzt beginnt der Weiterbau der B 31 von Immenstaad-Ost nach Friedrichshafen. Das ist Grund und Anlass genug, dass alle interessierten Bürgerinnen und Bürger teilnehmen können.“ Seitens der Stadt wertet man den Baubeginn als gemeinsamen Erfolg der Politik und der Bürgerinitiative Pro B 31. „Unser Dank geht nach Stuttgart und nach Berlin, allen, die am gemeinsamen Gelingen erfolgreich mitgearbeitet haben“, erklärt der Oberbürgermeister. Der Baubeginn an der 7,2 Kilometer langen Umfahrung werde die Häfler Innenstadt wirksam entlasten. Und dennoch merkt Brand an: „Nach dem Spatenstich ist vor dem Spatenstich. Das Nadelöhr Hagnau muss ebenfalls gelöst werden. Sonst verlagert sich der Stau nur nach Westen.“

 

Zum Spatenstich werden Staatssekretärin Dorothee Bär aus dem Bundesverkehrsministerium, der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann und Regierungspräsident Hermann Strampfer erwartet.

 

Besonders freut sich Lothar Riebsamen, Bundestagsabgeordneter des Wahlkreises Bodensee. Er hatte in Berlin immer wieder Druck gemacht, um den Straßenbau endlich Realität werden zu lassen. „Für mich persönlich ist das mein größter Erfolg in meiner Wahlkreisarbeit“, sagt Riebsamen.

 

Stimmen aus Politik und Wirtschaft

 

Kommunalpolitiker sowie Vertreter aus der Wirtschaft haben die Nachricht vom Spatenstich ebenfalls mit Freude vernommen. Joachim Kruschwitz, Erster Landesbeamter und stellvertretender Landrat kommentiert: „Auf diesen Tag hat der Bodenseekreis lange gewartet. Das ist die die zweite gute Nachricht, nach der Freigabe der weiteren Planung für die B 31 westlich von Immenstaad, innerhalb weniger Tage. Damit ist eine Ende der Verkehrsmisere zumindest in Friedrichshafen absehbar.“

 

IHK-Präsident Heinrich Grieshaber findet: „Endlich geht es mit dem Bau an der ‚vergessenen‘ Achse B 31 richtig los. Damit ist es aber nicht genug: weitere Maßnahmen wie der Spatenstich in Überlingen und der Beginn der Planungen zwischen Immenstaad und Überlingen müssen folgen.“

 

„Attraktivität der Region wird nachhaltig gesteigert“

 

Klaus Wellmann, Geschäftsführer Messe Friedrichshafen, kommentiert die Nachricht so: „Ein wichtiger Stich! Der nächste folgt hoffentlich zur Entlastung von Hagnau.“

Peter Gerstmann, Vorsitzender der Geschäftsführung des Zeppelin-Konzerns befindet: „Wir sind froh das der Spatenstich nun so viel früher kommt als zuletzt erwartet. Ein großes Ereignis für die Region und alle, die sich so leidenschaftlich für die lang überfällige Verwirklichung der Umgehung eingesetzt haben. Nun dürfen die Bagger sprechen, nun geht es voran. Damit wird die Attraktivität der ganzen Region nachhaltig gesteigert.“

Der Friedrichshafener CDU-Fraktionsvorsitzende Achim Brotzer sagt erfreut: „Der parteiübergreifende Schulterschluss wird endlich konkret. Jetzt wird in die Hände gespuckt. Das ist eine gute Nachricht.“

 

 

„Noch immer diverse Nadelöhre“

Eberhard Ortlieb, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler erklärt: „Wir von den Freien Wählern freuen uns, dass es jetzt zum Spatenstich kommt und Bund und Land ihre Versprechen gehalten haben. Wir haben nun noch die große Hoffnung, dass die anvisierte Bauzeit von sechs Jahren unterschritten werden kann. Unser Dank gilt allen Mitstreitern, die sich für die B 31-neu eingesetzt haben.“

FDP-Stadträtin Gaby Lamparsky sagt: „Das ist super. Da haben wir lange genug darauf gewartet. Wir von der FDP hoffen, dass nun auch zügig die Planungen im Raum Hagnau aufgenommen werden. Erst dann wird es eine komplette B 31-neu im Bodenseeraum geben.“

Die ÖDP-Stadträtin Sylvia Hiß-Petrowitz kommentiert: „Ich freue mich, dass es endlich so weit kommt. Allerdings ist es eine Flickschusterei. Wir haben noch immer diverse Nadelöhre – siehe Hagnau. Die einen bekommen den Verkehr weg, die anderen vor die Nase gesetzt. Der Verkehr wird nur verschoben. Trotzdem muss man anfangen.“



CHRONIK ZUR BUNDESSTRASSE 31 NEU

 

 

·         Die Planungen für eine Umgehung/einen Ausbau der Bundesstraße 31 reichen bis in die 60er Jahre zurück.

 

 

 

 

Kommentar zum Spatenstich-Termin für die B 31-neu: Das wird ein historisches Datum

 

Friedrichshafen -  Vielleicht wird der 24. November ja demnächst ein echter Häfler Feiertag? Der Spatenstich wird auf jeden Fall in die Annalen der Stadt eingehen.

 

Kerstin Mommsen
Redakteurin Friedrichshafen 


Vielleicht wird der 24. November ja demnächst ein echter Häfler Feiertag und alle Schulkinder bekommen künftig an diesem Tag frei, das Seehasenfest wird verlegt – oder besser: Die Stadt denkt sich ein B 31-Fest aus, das jedes Jahr neu gefeiert werden könnte. Es wird ein historisches Datum werden, dieser 24. November 2014, so viel ist jetzt schon sicher.

 

Seit Jahrzehnten kämpfen die Häfler um den Bau dieser Straße und all diejenigen, die derzeit noch an der vielbefahrenen alten B 31 leben, werden aufatmen. Aufatmen können auch alle politisch Verantwortlichen, dass es nun endlich geklappt hat und der Spatenstich sogar noch in diesem Jahr erfolgt. Die Bagger werden dann ab dem Frühjahr damit beginnen, die Trasse auszuheben, auf der in Zukunft der Verkehr an Friedrichshafen vorbeirauschen wird. Jetzt kann es sich nur noch um ein paar Jahre handeln, bis die Straße auch eröffnet werden kann – ein weiterer Freudentag!