Friedrichshafen - Wilfried Franke, Direktor des Regionalverbands Bodensee-Oberschwaben, spricht über die Umgehungsstraße zwischen Friedrichshafen und Immenstaad. Er rechnet damit, dass das Bauprojekt an der B 31 bis 2020 fertiggestellt ist.
Rund um die freudige Nachricht, dass im Bundeshaushalt 97 Millionen Euro für den Bau der Umgehungsstraße zwischen Friedrichshafen und Immenstaad im Zuge der B 31 eingestellt sind, gibt es im derzeitigen Verfahren noch einige Unklarheiten. Gespannt wird die Frage aufgeworfen, wann denn der symbolische erste Spatenstich für die Maßnahme erfolgen wird. Während das Regierungspräsidium vom Ende des Jahres ausgeht, will der CDU-Verkehrsexperte Norbert Fröhlich wissen, dass zu diesem Akt erst Anfang 2015 eingeladen wird.
Auch über die Dauer einer
solch gewaltigen Baumaßnahme, die insgesamt nach heutigem Stand 120 Millionen
Euro teuer ist, wird spekuliert. Wilfried Franke, Direktor des Regionalverbands
Bodensee-Oberschwaben, hat hier entsprechende Informationen. Er geht davon aus,
dass die Bauzeit nach allen Erfahrungen mindestens fünf Jahre beträgt. Eröffnung
des neuen Straßenstücks könnte dann 2020 sein.
„Straßen bauen dauert oft länger als mancher glaubt“, erklärte er. Ob die
veranschlagten 120 Millionen Euro für den Neubau ausreichen sei nicht sicher.
Auch die Baumaßnahme südlich von Ravensburg an der Bundesstraße 30 habe sich
bereits jetzt verteuert. Franke sprach am Donnerstagabend vor Mitgliedern des
Bodensee-Presseclubs zum Thema „Verkehrspolitik in der Bodenseeregion“.
Pessimistisch äußerte sich
Verbandsdirektor Franke über einen schnellen Bau der Umgehungsstraße bei
Überlingen. „Ich habe große Sorge, dass diese Straße nicht kurzfristig kommt.“
Ebenso klare Worte fand Franke zum Verkehrs-Nadelöhr Hagnau. „Wenn die Umgehung
bis Immenstaad fertig ist, dann werden wir alle halbe Stunde Hagnau im
Verkehrsfunk hören“, prophezeite er.
Die Region dürfe jetzt keine umfangreichen Wunschkataloge für Straßen
aufstellen, sondern müsse sich auf einige ganz wenige Projekte konzentrieren.
„Und dazu gehört an erster Stelle Hagnau.“ Aber auch, wenn sich hier die Stimme
der Region erhebt, dann dauere das Planungsverfahren samt Genehmigungen und
fast sicherem Rechtsstreit mindestens 15 Jahre. Und dann wäre das Geld immer
noch nicht da. Bei solchen Maßnahmen liege die Frist zwischen der Erteilung des
Baurechts und der Mittelbewilligung zwischen vier und fünf Jahren.
Um die Finanzierungsfragen rund um die Elektrifizierung der Südbahn zwischen Ulm und Lindau voranzubringen, sollen am 17. November alle Abgeordneten aus den betroffenen Regionen an einen Tisch gebracht werden. In dieser Sache müsse mit einer Stimme gesprochen werden. Das vom Interessensverband Südbahn angestoßene Aktionsbündnis könnte, so wird gehofft, Bewegung in die Verhandlungen zwischen Land und Bund bringen. Derzeit ist strittig, ob sich das Land jenseits der zugesagten 90 Millionen Euro auch an zwischenzeitlichen Mehrkosten beteiligen wird. Die Gesamtmaßnahme soll 226 Millionen Euro kosten. Franke ist optimistisch, dass die Planfeststellungsverfahren Mitte 2015 abgeschlossen sind. 2019 könnte dann die erste Elektrolok auf dieser Strecke fahren.