Nicht ohne Widerspruch

Kritische Stimmen zu Mediationsverfahren bei Ortsumfahrung Kluftern im Kreistag

Bodenseekreis (emb) Mit „noch intensiverem Bürgerkontakt die eine oder andere Stolperfalle ausräumen, mit der Zielsetzung, Rechtsverfahren nach Möglichkeit zu vermeiden“: Dieses Vorgehen schlug Landrat Lothar Wölfle im Kreistag zur Ortsumfahrung Kluftern vor. Der Kreistag hat seinem Vorschlag eines Mediationsverfahrens zugestimmt (wir berichteten gestern bereits). Wie aus einigen Wortmeldungen deutlich wurde, machte die Frage, ob die Mediation denn auch nachhaltig etwas bringt, wo man doch 150 000 Euro investiert, einigen Räten Bauchschmerzen. „Das Geld liegt nicht auf der Straße, wir könnten es auch bleiben lassen“, sagte Eryka Goll (FDP). Jürgen Beisswenger (Freie Wähler) warnte „vor der Illusion, mit dieser Mediation ein klagefreies Straßenbauverfahren zu bekommen“. Zuvor war der Vorschlag auf den Tisch gekommen, dass beide Seiten, also die Bürger und die Verwaltung, vor Beginn des Mediationsverfahrens erklären müssen, mit dem Ergebnis der Mediation auch wirklich einverstanden zu sein und den Klageweg nicht nachträglich doch noch zu beschreiten. „Eine Bürgerinitiative wird es rechtlich sicher nicht schaffen, eine Verbindlichkeitserklärung für die Akzeptanz des Unternehmens abzugeben“, sagte Beisswenger. In dem Moment, in dem es ein Planfeststellungsverfahren gibt, werde es auch Betroffene geben. „Und denen steht ein individuelles Klagerecht zu“, machte Beisswenger deutlich. Wölfle meinte darauf: „Es ist doch vollkommen logisch, dass wir keine rechtlichen Folgen ausschließen können.“ Es gehe nur darum, nach der Mediation mit der Diskussion nicht wieder von vorne zu beginnen.