Südumfahrung: Riedheimer äußern Bedenken

Bürgerinitiative „Zukunft Riedheim“ fühlt sich von Planern übergangen

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Markdorf sz Welche Auswirkungen vier der insgesamt sechs Trassen-Varianten der Klufterner Südumfahrung auf Riedheim hat, haben einige Bürger der neu formierten Initiative „Zukunft Riedheim“ beim Pressetermin am Mittwoch deutlich gemacht.

„Wir haben das Gefühl, dass unsere Belange nicht berücksichtigt werden,“ sagte Daniel Ritter gestern. Dem Riedheimer stellt sich die Frage, „ob wir überhaupt noch Einfluss nehmen können?“.

Rückblick: Im Mediationsverfahren Kluftern wurden vor rund vier Wochen sechs Trassen-Varianten präsentiert, von denen eine letztlich in die Realität umgesetzt wird. Um bei Fertigstellung der B31-neu sowie der Südumfahrung Markdorf den Verkehr zwischen den Straßen nicht durch Kluftern zu führen, muss nämlich eine Umfahrung her. Die zunächst beschlossene, bahnparallele Trasse (A1) fand viele Gegner, weshalb, ein Mediationsverfahren begann. Daraus wurden sechs mögliche Straßenführungen entwickelt – und vier davon betreffen Riedheim direkt.

„Für Kluftern wäre es eine Entlastung, für Riedheim eine Belastung“, meinte auch Friedrich Köskemeier, der zusammen mit den Riedheimern Edwin Gehweiler, Karl Brielmayer, Daniel Ritter, Christian Keßler, Kai Pinkes sowie Susanne und Lothar Keßler auf die Problematik aufmerksam machen will. „Für unsere Vollerwerbslandwirte wäre es existenzbedrohend“, macht Ritter deutlich und stellt die Frage, „ob eine Verbesserung für Kluftern an dieser Stelle gerechtfertigt ist, wenn der Ortsteil Riedheim derart belastet wird?“ Er – wie auch der Rest der Initiative – wünscht sich, dass weitere Alternativen gesucht werden, gerne auch westlich von Kluftern. Nach jetzigem Stand favorisieren sie die Varianten A1 und A2. Die Planungen B, C, D1 und D2 betreffen Riedheim direkt, „verbunden mit einem hohen Flächenverbrauch“, sagte Christian Keßler.

Nicht nur die Breite der Straße, die mitten durch die Obstplantagen und Äcker führt, besonders die Höhe der Südumfahrung bereitet den Riedheimern Bauchschmerzen. „Wir sprechen von einer Wall-Höhe von sechs Metern, mit Lärmschutzmaßnahmen wohl von zehn Metern“, führte Ritter aus.

„Wir hätten uns einfach gewünscht, früher eingebunden worden zu sein“, meinte Ritter. Er hofft, dass das letzte Wort noch nicht gesprochen ist und Kai Pinkes ergänzt: „Es wird nicht kampflos aufgegeben.“ In einem ersten Schritt sollen in einer Bürgerversammlung noch mehr Riedheimer ins Boot geholt werden. Eine Entscheidung für die Südumfahrung soll bis Ende des ersten Quartals 2017 fallen.

In der Mehrzweckhalle Riedheim soll am Mittwoch, 23. Oktober, eine Bürgerversammlung zum Thema stattfinden. Die Uhrzeit soll noch bekannt gegeben werden.