Grüne zur Bodenseegürtelbahn: Raum für zweites Gleis einplanen

Wenn auf der Bodenseegürtelbahn in Zukunft mehr Züge fahren sollen, wird die Fahrt von Friedrichshafen nach Radolfzell künftig voraussichtlich 13 Minuten länger dauern, weil es auf der Strecke zu Wartezeiten wegen Gegenverkehr kommt. Die Initiative Bodensee-S-Bahn und Grünen-Landtagsabgeordneter Martin Hahn wünschen sich daher zwei Gleise.

Nach dem sogenannten Vorzugskonzept soll der IRE statt alle zwei Stunden jede Stunde fahren und gleichzeitig soll die Regionalbahn statt einmal pro Stunde den Halbstundentakt bekommen. Im Grundsatz begrüßt dies die Initiative Bodensee-S-Bahn, die sich mit dem Landtagsabgeordneten und Kreisrat Martin Hahn (Bündnis90/Die Grünen) im Vorfeld der Kreistagssitzung traf. Doch die Tücke steckt im Detail:

"Der Grund für die längere Fahrzeit liegt am Zeitverlust, den das Warten auf die Gegenzüge mit sich bringt", erläuterte Paul Stopper von der Initiative Bodensee-S-Bahn. So sei ein sogenannter Betriebshalt in Ludwigshafen notwendig. Auch in Markdorf werde der Zug länger halten, als es zum Ein- und Aussteigen der Fahrgäste nötig wäre. Paul Stopper unterstrich mit Blick auf die geplante Straße im Zuge der Ortsumfahrung Kluftern, dass es nicht um die sofortige Zweigleisigkeit auf der gesamten Strecke gehe. "Uns geht es darum, ein Bewusstsein für das Problem zu schaffen und den Raum freizuhalten." Als Fortschritt bezeichnet er es, wenn bereits eine zweite Spur in einzelnen Abschnitten wäre, um die Wartezeiten auf der Strecke zu verringern. "Die Hauptsache ist, dass wir jetzt bei der Elektrifizierung Vollgas geben", so Stopper.

"Unser Ziel ist, dass wir uns die Zukunft nicht verbauen", sagte Landtagsabgeordneter Martin Hahn. Sehr bewusst sei ihm, dass das Ziel, die Menschen "weg von der Straße" und auf die Gleise zu bekommen, nur mit Hilfe eines attraktiven Fahrplans erreicht werden könne.