Markdorf : „Blitzer“ in der Warteschleife
Markdorf - Einrichtung
von Messanlagen an der B33 nicht
möglich Landratsamt will erst Ergebnisse des Lärmaktionsplanes Stadt
prüft vorläufige Aufstellung von Schildern
Die von Umweltgruppe und SPD beantragten Blitzer für die B 33-Ortsdurchfahrt bleiben in der
Warteschleife, bis die Maßnahmen des Lärmaktionsplanes abgeschlossen sind. Die
Verwaltung war beauftragt worden, geeignete Standorte für die Aufstellung von Geschwindigkeitsmessanlagen in Markdorf und Ortsteilen zu
ermitteln und die Kosten darzustellen. Das Landratsamt hatte zwischenzeitlich
mitgeteilt, dass erst ein Lärmaktionsplan aufgestellt werden müsse und die
Stadt dann Maßnahmen beantragen könne, über die die Straßenverkehrsbehörde
entscheide. Diese müsse beim Regierungspräsidium Tübingen die Zustimmung für
etwaige verkehrsrechtliche Maßnahmen einholen. Die Kosten für die Einrichtung
von Messanlagen trage dann der Kreis, lediglich für
den Stromanschluss der Anlage sei Markdorf zuständig.
„Die im Falle einer aus Gründen des Lärmschutzes angeordnete
Geschwindigkeitsbeschränkung, beispielsweise Tempo 30 zwischen 22 und 6 Uhr,
würden wir über einen längeren Zeitraum durch Erhebung der Verkehrsdaten
prüfen“, teilte das Landratsamt weiter mit.
SPD-Stadtrat Uwe Achilles wies darauf hin, zur Zeit werde innerstädtisch nicht
einmal Tempo 50 eingehalten und es gebe Beispiele von Städten, die bereits Blitzer besitzen.
Ordnungsamts-Chef Bernhard Brugger zeigte auf, der gemeinsame Antrag, Messanlagen im Vorgriff auf den Lärmaktionsplan
einzurichten, sei an das Landratsamt weitergeleitet und dort abgelehnt worden.
Dennoch plädierte Susanne Deiters-Wälischmiller (UWG)
dafür, unabhängig von der Einrichtung einer Tempo-30-Beschränkung Tempo 50 zu
überwachen.
Alternativ
dazu empfahl Dietmar Bitzenhofer (FW), Schilder
„Achtung, hier wird geblitzt“ anzubringen, um Raser abzuschrecken. Auch eine
mobile Überwachung hielt er für denkbar.
„Lärmaktionsplan abwarten“, war auch Alfons Vielliebers (CDU) Vorschlag.
Schnellschüsse hält er für falsch, die Verkehrsströme würden sich in Bernhard
oder Ensisheimer Straße verlagern. Vielmehr müsse man
sich mit Bermatingen und Salem gemeinsam für die
rasche Realisierung der Südumfahrung einsetzen.
Uwe Achilles (SPD) hingegen forderte eine umgehende Entlastung der B
33-Anwohner von den Schnellfahrern. Er wollte von der Verwaltung wissen, wie
viele Geschwindigkeitsmessungen in der Vergangenheit an der B 33 vorgenommen
worden seien. Die Anwohner seien dankbar für jede Woche, die früher geblitzt
werde. Mobile Messungen stellten eine Lösung dar. Viellieber
erachtete das als „Rumstückeln“, das keinen Sinn mache.
Christiane Oßwald (UWG) wertete Bitzenhofers
Vorschlag „besser als gar keinen“. Dass die Stadt nicht auf den
Landratsamt-Brief reagieren könne erachtete sie als „schade“. Zusätzlich, so
Claudia Gratwohl (UWG) solle man in der
Stadtgrabenstraße messen. An Tempo 20 halte sich da „keiner von zehn
Autofahrern“. Was den Bürgermeister veranlasste darauf hinzuweisen, dass dort
ein Blitzer schon aus einem Kilometer gesehen werde.
Die Aufstellung müsse auch Sinn machen.
Ein Beschluss wurde nicht gefasst. Jetzt wird die Stadt die Idee mit den
Hinweisschildern aufgreifen und prüfen, ob es rechtlich möglich ist, vor einem Blitzer zu warnen, der gar nicht dauerhaft im Dienst ist.