16.03.2007 00:09

Pro Kluftern ruft zum Protest auf

KLUFTERN (elo) Die geänderten Pläne zur Verlegung der B 31 zwischen Immenstaad und Waggershausen liegen noch bis Montag im Technischen Rathaus aus. Pro Kluftern sieht keine grundsätzliche Verbesserung. Der Verein hat am Mittwoch rund 170 Zuhörer über den aktuellen Stand informiert und zu Einwendungen aufgerufen.

"Friedrichshafen lässt Kluftern über die Klinge springen", sagt Artur Rudolf vom Verein Pro Kluftern. Für seinen Vorstandskollegen Walter Zacke ist der Planungsfall 7.5 ein "größenwahnsinniges Konzept", von dem Kluftern "unverhältnismäßig hart betroffen" ist. Die Bündelungsidee sei ein gravierender Fehler: Zacke leuchtet nicht ein, warum Autofahrer, die von Meersburg oder dem Salemer Becken nach Ravensburg wollen, zunächst über Kluftern nach Friedrichshafen gelenkt werden sollen. Ob Friedrichshafen neben T-City jetzt auch "Feinstaub-City" werden solle? Hauptkritikpunkt von Pro Kluftern sind zwei Anschlussstellen an die B 31 neu: Dort, wo der Klufterner Knoten bei Spaltenstein zurzeit geplant ist, erzwinge er den bahnparallelen Zubringer in Kluftern. Und der Knoten bei Schnetzenhausen, auch Heiselochknoten genannt, bringe keine Verbesserung für Schnetzenhausen. Stattdessen fordert Pro Kluftern, die beiden Anschlussstellen durch eine einzige in der Mitte, westlich von Schnetzenhausen, zu ersetzen. Dann könnte der Verkehr von Markdorf über die so genannte Müllstraße zur B 31 neu geführt werden.

Die Lösung, die Pro Kluftern vorschlägt, hätte nach den Worten von

Adalbert Kühnle eine Menge Vorteile: Sie würde sowohl für Kluftern und Spaltenstein wie auch für Schnetzenhausen eine beachtliche Entlastung vom Autoverkehr bringen, die Natur würde geschont, weil weniger Straßen gebaut würden, und die Kosten für die Baumaßnahmen wären nur etwa halb so hoch wie für zwei Anschlussstellen. Kühnle bedauert, dass diese Variante von den Straßenplanern nie ernsthaft geprüft worden sei.

Stattdessen habe man von Anfang an "mit Hochdruck" den Bau von zwei Anschlussknoten betrieben.

Einwendungen erheben

Wie rigoros die Stadt Friedrichshafen dabei vorgehe, ihre "Wunschziele" durchzusetzen, zeige auch das Beispiel der gerodeten Streuobstwiese in Efrizweiler: Ein wertvolles Stadtbiotop sei zugunsten der B 31 neu geopfert worden, klagt Kühnle (die SZ berichtete). Der Pro Kluftern-Sprecher geht davon aus, dass für die Straßenplanung noch andere, schwerer wiegende Opfer auf die Bevölkerung zukommen. Deshalb appelliert Kühnle im Namen von Pro Kluftern an die betroffenen Bürger, gegen die geplante Klufterner Anschlussstelle bei Spaltenstein zu protestieren. Jeder dürfe Einwendungen erheben, sagt Kühnle. Jede einzelne Einwendung müsse vom Regierungspräsidium geprüft werden. Und klagen könne später nur, wer beizeiten seine Einwendungen erhoben hat.